©Tatjana Zanot |
Hallo zusammen,
heute habe ich ganz besondere Gäste bei mir zu Besuch und ich bin gespannt, was sie mir zu berichten haben...
Hallo Carmen, hallo Tommy,
ich freu mich sehr, euch zwei heute bei mir begrüßen zu dürfen. Ich bin mir nicht sicher, ob meine Leser euch schon kennen, deswegen würde ich mich sehr freuen, wenn ihr beide euch einmal kurz vorstellen könntet.
Tommy: Hey! Kein Problem, ich freue mich, hier zu sein. Also, mein Name ist Tom Schneider, aber alle nennen mich Tommy. Was gibt es sonst noch? Oh, ich bin 15, gehe in die 10. Klasse. Und das neben mir ist – Willst du dich selbst vorstellen?
Carmen: (schüchtern) Muss ich wohl … Ich heiße Carmen Gonzales und gehe in die 9. Mein Vater ist Kommissar und das ist wohl das Spannendste an mir.
Ach, hör doch auf, dich so klein zu machen.
Tommy, wie ich gehört habe, kommst du aus einer wohlhabenden Familie. Wie lebt es sich in einem schönen Haus und ohne sich um Geld zu sorgen?
Wie in jedem anderen Haus, schätze ich. Ehrlich, ich glaube nicht, dass das einen großen Unterschied macht. Sorgen haben wir alle, egal ob mit oder ohne viel Geld.
Hast du Geschwister? Wie steht ihr zueinander?
Ja, eine jüngere Schwester. Wir sind nur 11 Monate auseinander, sie war ein Unfall (lacht) Aber der beste Unfall, der meiner Familie hätte passieren können, schätze ich (lacht). Ich liebe sie. Isabel ist nicht immer ganz einfach, sie kann sehr egozentrisch sein. Aber sie hat das Herz am rechten Platz, sie vergisst das nur manchmal. Wir stehen uns sehr nahe.
Was machen deine Eltern beruflich?
Mein Vater ist Geschäftsmann im Immobilienbereich, keine Ahnung was er genau macht. Interessiert mich auch nicht. Meine Mutter ist Büroangestellte.
Nun zu dir Carmen. Wie lebst du und wie sieht dein Familieneben aus?
Was? Oh, ja, ich bin dran. Ähm, meine Eltern sind getrennt, was die beste Entscheidung ihres Lebens war. Allerdings wohnen sie nebeneinander, damit ich von Beiden etwas habe. Das kann Vor- und Nachteile haben. Offiziell lebe ich bei meinem Vater, aber er ist oft nicht da, weil er arbeiten muss.
Was macht deine Mutter beruflich? Dass dein Vater Kommissar ist, hattest du ja bereits erwähnt.
Ja, das hatte ich und meine Mutter verkauft Klamotten.
Was möchtet ihr später beruflich machen, wisst ihr das schon?
Nein, keine Ahnung …
Ich also, ich glaube, ich würde gerne Soziale Arbeit studieren.
Was, echt?
(Tommy nickt) Ja, irgendwie schon. Das habe ich aber noch nie jemandem erzählt. Ich könnte mir gut vorstellen, in einer Jugendgruppe zu arbeiten und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien zu helfen. Vielleicht mit Sport oder so.
Ihr geht auf dieselbe Schule, habt aber einen komplett anderen Freundeskreis... Mit wem verbringt ihr denn die Pausen und auch eure Freizeit?
Ich bin im Basketball Team der Schule, wir haben zweimal die Woche Training. Dazwischen hab ich einmal die Woche noch Gitarrenunterricht, der mega lahm ist. Ansonsten treffe ich mich gern mit meinen Freunden Moritz oder Dante, manchmal auch mit Henrik, aber der kann echt schweigsam sein.
Vergiss deine Freundin nicht.
(Tommy zurückhaltend) Ja, klar. Und dann verbringe ich natürlich auch noch viel Zeit mit meiner Freundin Jenna.
Ich bin eigentlich immer mit Emma, Justus und Joshua unterwegs. Wir versuchen, in den Pausen nicht zu sehr aufzufallen.
Erzählt mir etwas über eure Freunde. Was zeichnet sie aus und wie habt ihr sie kennen gelernt?
Emma ist meine beste Freundin. Sie ist wunderbar! Sie ist klug, tollpatschig und nimmt sich selbst nicht zu ernst. Außerdem hat sie die seltene Gabe, aus allen Situationen etwas Positives zu ziehen.
Meine Freunde … Meine Freunde sind beliebt. Sie versuchen eigentlich alles, um ihr Image zu wahren.
(Carmen grunzt verächtlich)
(Tommy ehrlich betrübt) Ja, ich weiß.
Mir ist zu Ohren gekommen, dass du der Mädchenschwarm der Schule bist, Tommy. Liegt es alleine an deinem Aussehen, was meinst du?
(Tommy fängt sich wieder, versucht die Situation mit einem kecken Grinsen zu überspielen) Mädchenschwarm? Ich weiß nicht, ob man das so sagen kann (lacht). Vermutlich ist es ein Zusammenspiel aus mehreren Komponenten. Mein Aussehen, meine Freunde, die Tatsache, dass ich im Basketball Team bin … Ein bisschen von allem, schätze ich.
Du bist ja mit der so gesagten "Königin" euer Schule zusammen. Wie ist sie so? Und wie ist es, mit ihr zusammen zu sein?
Ich denke nicht, dass ich der Richtige dafür bin. Du kannst sie sicher selbst fragen.
Jenna ist größte Zicke auf diesem ganzen Planeten! Sie ist ein Monster. Einmal hat sie auf dem Schulflur ein jüngeres Mädchen angefahren, weil sie sie angesehen hat. Ist das zu fassen? Was für ein Mensch tut so etwas?!
Du vergisst dabei zu erwähnen, dass Jenna auch viel für die Schule macht. Sie leitet zum Beispiel eine AG für nicht-deutschsprachige Schüler, um ihnen zu helfen. Sie gibt auch einmal die Woche kostenlosen Nachhilfeunterricht für Mathe, Französisch und Deutsch. Niemand ist gänzlich schlecht.
Und du Carmen? In der Schule gehörst du zu den sagen wir mal unscheinbaren Schülern, dennoch bist du sehr hübsch. Du hast doch bestimmt auch einen Freund, nicht wahr?
(Carmen meidet Blickkontakt) Nein, habe ich nicht.
Ihr seid ja wirklich sehr unterschiedlich und habt keinerlei Berührungspunkte. Wie habt ihr euch kennen gelernt?
(Carmen etwas hysterisch) Wir haben keine Berührungspunkte! Echt nicht! Absolut nicht!
Carmen geht mit meiner Schwester in eine Klasse. Außerdem gehen wir auf eine Schule, da läuft man sich einfach automatisch mal über den Weg.
Ach so, ja. Genau.
Unternehmt ihr gelegentlich etwas zusammen?
NEIN!
(Tommy wirft ihr einen merkwürdigen Blick zu) Nein …
Würdet ihr euch als Freunde bezeichnen, wenn das überhaupt irgendwie möglich ist? Und wie denkt ihr würden eure Freunde auf eure Freundschaft reagieren?
Wir sind keine Freunde!
Sie würden es akzeptieren, schätze ich.
Was?
Meine Freunde, meine ich. Ich denke, sie könnten dich schon akzeptieren. Dante würde dich sicher mögen. Nebenbei bemerkt, ich glaube, Dante und deine Freundin Emma wären ein hübsches Paar!
(Carmen wird rot) Er kennt sie doch gar nicht ...
Wie soll es mit eurer Freundschaft weiter gehen?
Tja, nun, es kann nur etwas weitergehen, was überhaupt vorhanden ist, und zwischen uns ist rein gar nichts, also … geht es nicht weiter.
(Tommy schweigt, wirkt aber auf einmal etwas blasser um die Nasenspitze herum)
Okay... Habt ihr denn bestimmte Wünsche oder Pläne für eure Zukunft?
Nicht viel, ich wünsche mir nur, dass die Menschen, die ich liebe, in Sicherheit sind. Oh, mein Handy klingelt. Das ist meine Schwester … Ich sollte ran gehen. Sorry. Das war ein cooles Interview Amira, bis dann! (er geht)
(Carmen blickt ihm hinterher) Da gäbe es schon etwas, was ich mir wünsche … Aber das wird nicht passieren. Niemals.
Hmmm, ich wünsche euch jedenfalls alles Gute für eure Zukunft, auch wenn Tommy es nicht mehr hört. Vielen Dank für eure Zeit, Carmen.
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